Reaktion und Aktion im Wahljahr
Am 7. September sprach Kübra Gümüsay mit uns über die Sprache und Narrative, die auf politischer Ebene über die muslimische Community verwendet oder eben nicht verwendet werden. Man stellt fest, dass Muslim:innen häufig durch die geführten Debatten über Islam und Muslime zu einer Reaktion gedrängt werden – sie nehmen im Diskurs keine aktive Rolle ein und sind haben dadurch kaum Möglichkeit, selbst politische Visionen und Interessen zu formulieren und den Diskurs lenken. Das zeigt sich auch bei den Wahlen: Es bleibt kaum etwas, als zu schauen, welche Partei am wenigsten rassistisch und muslimfeindlich ist.
Es zeigt sich, dass Muslim:innen kein Publikum sind, um dessen Stimmen gebuhlt wird. Der Schlüssel, das zu ändern, als Publikum wahrgenommen und entsprechend der eigenen Wünsche und Vorstellungen politisch angesprochen und berücksichtigt zu werden, liegt darin, aus der reaktiven Position auszubrechen und die Gesellschaft aktiv mitzugestalten.