Ringvorlesung zum Thema „Zugänge zur Schule als Arbeitsmarkt – Eine rassismuskritische Perspektive“
Das Netzwerk Rassismuskritische Schulpädagogik – ein Zusammenschluss von Pädagog:innen, Wissenschaftler:innen und Unilehrende verschiedener Hochschulen – lud am 29.November im Rahmen einer Ringvorlesung ein, die sich mit den Kopftuchdebatten (insbesondere im Schuldienst) befasst.
Die mit über 80 Teilnehmer:innen sehr gut besuchte Online-Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu (Universität Bremen) eröffnet, die sich mit der „Persistenz alarmistischer Diskurse um das muslimische Kopftuch im Berufsfeld Schule“ befasste, also der Frage, wieso nach über 20 Jahren mit faktisch keinerlei Konflikten in Schulen mit kopftuchtragenden Lehrerinnen das Thema noch immer diskutiert wird, als seien diese Konflikte eine unvermeidbare Realität.
Gabriele Boos-Niazy, als eine der beiden Vorsitzenden des AmF warf in ihrem Vortrag einen Blick auf die Historie der Kopftuchdebatte und die (gesellschafts)politisch bemühten Abwehr-Argumente, die aus rechtlicher Sicht jedoch alle kein Verbot begründen können und dürfen. Die Darstellung der Rechtslage und die Fragen, die das neue Gesetz zur Regelung des Erscheinungsbildes für Beamt:innen aufgeworfen hat (es betrifft verbeamtete Lehrkräfte nicht!), sowie Beispiele aus der AmF-Beratung, rundeten den Vortrag ab. Die anregende Debatte zeigte noch einmal, wie belastend und verunsichernd die immer wieder aufflammende Debatte um das Kopftuch ist – auch für diejenigen, die selbst nicht betroffen sind, aber Kontakt mit Betroffenen haben und mehr über die Rechtslage wissen müssen, um wirksam zu unterstützen.